Photoshop AI „Nano Banana“: Direkte KI-Dienste oder Reseller-Integrationen?

Einleitung

Künstliche Intelligenz hat sich schon seit Jahren schrittweise in kreative Workflows eingeschlichen – doch 2025 schleicht sie nicht mehr, sie sprintet. Adobe hat Photoshop mit neuen KI-Integrationen in eine neue Ära katapultiert, zuletzt mit Features, die den verspielten Namen „Nano Banana“ tragen. Hinter diesem lustigen Begriff steckt ein tiefer Einschnitt in die tägliche Arbeit von Designern, Fotografen und Agenturen.

Doch eine große Frage steht im Raum: Sollten Kreative auf die KI-Integrationen setzen, die in Programme wie Photoshop eingebaut sind, oder ist es klüger (und günstiger), KI-Dienste direkt von Anbietern wie Google, OpenAI oder Stability AI zu kaufen?

Die Antwort hängt ab von deinem Erfahrungslevel, deinem Budget und davon, wie viel Kontrolle du über deinen Workflow haben willst. Lass uns die Unterschiede aufschlüsseln, Vor- und Nachteile vergleichen und herausfinden, was das für Einsteiger, Freelancer und Profis bedeutet.


Was ist Photoshop AI „Nano Banana“?

Adobe hat mehrere seiner generativen KI-Funktionen mit spielerischen Namen versehen – „Banana“, „Pepper“, „Nano Banana“. Hinter dem Namen steckt aber echte Power:

Nano Banana in Photoshop bietet zum Beispiel:

  • Sofortigen Objekt-Austausch (inkl. Perspektive, Schatten und Texturen).

  • Mikrostruktur-Generierung für Stoffe, Muster oder kleine Details.

  • Kontextbasiertes Füllen, weit über das klassische „Content-Aware Fill“ hinaus.

  • Intelligente Farbpaletten-Vorschläge auf Basis von Bildstimmung.

Alles Teil von Adobes größerem Firefly-KI-Ökosystem, das Photoshop, Illustrator und Premiere antreibt.

Doch hier beginnt die Diskussion.


Das Reseller-Modell: Adobe als Zwischenhändler

Wenn Adobe KI in Photoshop integriert, stammt nicht alles aus dem eigenen Haus. Häufig basieren die Tools auf KI-Modellen von Drittanbietern (z. B. Google, NVIDIA oder Open-Source-Communities). Adobe fungiert als Reseller:

  • Die KI wird in die Photoshop-Oberfläche integriert.

  • Sie bekommt einen eigenen Markennamen.

  • Sie wird ins Creative-Cloud-Abo eingepackt – oft mit Credit-Limits (wie bei Firefly).

Für Nutzer bedeutet das Komfort: Alles ist direkt in Photoshop verfügbar, ohne zusätzliche Programme oder Schnittstellen.

Aber es bedeutet auch:

  • Du bist an Adobes Preise und Credits gebunden.

  • Neue Features kommen nicht so schnell wie direkt vom KI-Anbieter.

  • Du bist abhängig von Adobes Geschwindigkeit bei Innovationen.


Der Direktkauf: Google & Co.

Die Alternative: Designer können KI-Dienste direkt beim Anbieter kaufen. Ob Google Gemini, OpenAI, Stability AI oder MidJourney – die meisten Plattformen bieten Credits oder Abos für direkten Zugang.

Vorteile des Direktkaufs:

  • Zugriff auf die neuesten Modelle sofort.

  • Mehr Kontrolle über Prompts, Einstellungen und Ausgaben.

  • Integration in eigene Workflows oder Tools.

  • Oft günstiger, weil der Zwischenhändler wegfällt.

Nachteile:

  • Höhere Lernkurve.

  • Weniger polierte Benutzeroberflächen.

  • Kein direkter Photoshop-Workflow – man muss importieren/exportieren.


Vergleich: Direkt vs. Reseller

FeatureDirekte KI-Dienste (Google etc.)Photoshop (Adobe Reseller-Modell)
Bedienbarkeit❌ Technischer, zusätzliche Apps nötig✅ Nahtlos in Photoshop
Kosten-Transparenz✅ Klarer: Pay per API oder Credits❌ Versteckt im Abo + Credits
Neueste Features✅ Sofort verfügbar❌ Verzögerung, Adobe kuratiert
Integration❌ Manuell✅ Alles in einem Programm
Kontrolle✅ Volle Kontrolle über Modelle❌ Eingeschränkt
Lernkurve⚠️ Höher✅ Anfängerfreundlich
Community-EffektOffener, experimentellerMainstream, standardisiert

Für Einsteiger

Für Einsteiger ist die Photoshop-Integration ein Traum: ein paar Klicks und das Bild ist angepasst, Objekte ersetzt oder der Hintergrund sauber entfernt.

  • Pro: Einfach, schnell, perfekt zum Lernen.

  • Contra: Man zahlt langfristig mehr, da Abo + Credits anfallen.

Kurz: Einsteiger tauschen Freiheit gegen Einfachheit.


Für Freelancer

Freelancer brauchen eine Balance zwischen Kosten und Professionalität.

  • Photoshop-KI: Spart enorm viel Zeit bei Kundenprojekten, kann aber durch Credits teuer werden.

  • Direkte KI: Meist günstiger für große Mengen (z. B. Batch-Entfernungen), aber erfordert etwas mehr Einarbeitung.

Der Sweet Spot: ein Hybrid-Workflow – günstige KI-Tasks direkt einkaufen, Feinschliff in Photoshop.


Für Profis & Agenturen

Agenturen und fortgeschrittene Designer arbeiten ohnehin mit Creative Cloud. Für sie ist Photoshop-KI im Preis drin (abgesehen von Credits). Integration und Teamwork stehen über Kosten.

  • Photoshop-KI: Standard, zuverlässig, trainingsfreundlich für Teams.

  • Direkte KI: Zusätzlich nützlich für R&D, Experimente oder spezielle Kundenprojekte.

Für Profis heißt es oft: beides nutzen.


Der Twist: Wer gewinnt wirklich?

Adobe punktet mit Integration und Komfort. Aber:

  • Einsteiger riskieren, in teuren Abo-/Credit-Systemen zu landen.

  • Freelancer ärgern sich über Zusatzkosten.

  • Profis können’s zahlen, nutzen aber parallel trotzdem direkte KI.

Der eigentliche Gewinner? Die KI-Anbieter selbst. Ob über Adobe oder direkt – am Ende kommt die Technologie von ihnen. Adobe verkauft „Komfort“.


Fazit: Bequemlichkeit vs. Kontrolle

Also: Photoshop AI „Nano Banana“ nutzen oder lieber direkt bei Google einkaufen?

  • Einsteiger → Photoshop. Einfach, direkt, intuitiv.

  • Freelancer → Hybrid-Workflow. Direkt für Masse, Photoshop für Perfektion.

  • Profis & Agenturen → Beides. Integration + Cutting-Edge.

Die Quintessenz: Bequemlichkeit vs. Kontrolle. Adobe gibt dir Komfort, direkter KI-Kauf gibt dir Freiheit.

Egal, ob es „Nano Banana“ oder etwas anderes heißt – die KI-Revolution läuft, und die Schnellsten werden die Gewinner sein.