KI und das Content-Dilemma: Kreieren wir noch – oder generieren wir nur?

Einleitung: Wir alle nutzen KI – aber übertreiben wir es damit?

Künstliche Intelligenz ist längst kein Zukunftsthema mehr – sie ist fester Bestandteil unseres Alltags. Von der Content-Erstellung über Kundenservice bis hin zu Kunst und Automatisierung: KI-Tools sind nur einen Klick entfernt. Doch bei all der Bequemlichkeit stellt sich eine zentrale Frage:

Nutzen wir KI zu viel – und mindern wir damit den Wert dessen, was wir erschaffen?

YouTube, TikTok und Blogs werden täglich mit KI-generierten Videos und automatisch verfassten Artikeln überflutet. Statt mit einem klaren Ziel zu kommunizieren, geht es oft nur noch um Masse statt Klasse. Doch inmitten dieser digitalen Flut: Können wir noch Inhalte mit echtem Mehrwert finden? Oder begraben wir sie ungewollt unter Bergen bedeutungslosen Contents?

Lassen Sie uns gemeinsam erkunden, wie KI die Content-Erstellung beeinflusst, was mit Originalität geschieht – und ob Kreativität in diesem Umfeld noch eine echte Chance hat.

1. Der Aufstieg der KI-Tools: Ein zweischneidiges Schwert

KI-Tools wie ChatGPT, MidJourney, Runway und ElevenLabs haben die Art und Weise, wie wir Inhalte produzieren, grundlegend verändert. Ein Blogbeitrag, ein Promo-Video oder sogar ein Musikstück – all das lässt sich heute innerhalb weniger Minuten erstellen.

Die Vorteile

  • Effizienz: KI spart Zeit.

  • Zugänglichkeit: Jeder kann heute Inhalte erstellen.

  • Kreativitätsschub: KI bringt Ideen hervor, auf die man allein vielleicht nie gekommen wäre.

Die Nachteile

  • Überproduktion: Zu viele Inhalte, aber zu wenig echte Auswahl.

  • Ähnlichkeit: KI erzeugt oft Muster, die sich stark ähneln.

  • Lärm statt Signal: Gute Inhalte gehen im digitalen Durcheinander unter.

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2. Kreieren wir nur noch, um zu zeigen, was möglich ist?

Täglich werden Plattformen überflutet mit „Schaut mal, was ich mit KI gemacht habe“-Posts – zwanzig Versionen derselben Videoidee, hunderte automatisch generierter Beiträge ohne echte Aussage.
Der Zweck ist oft nicht zu informieren oder zu inspirieren, sondern schlicht zu zeigen, was technisch möglich ist.

Ist das noch Kunst – oder nur eine Demo?

Haben diese Werke eine Bedeutung? Oder sind sie nur digitale Testballons?

Hier zeigt sich ein zentrales Problem: Wir erleben immer mehr „Proof-of-Concept“-Content statt gezieltem Storytelling oder echter Kommunikation.

Auf der einen Seite hat KI die Content-Erstellung demokratisiert.
Auf der anderen Seite hat sie der Kreativität ein Stück weit die Seele genommen.


3. Quantität vs. Qualität: Was schauen oder lesen wir eigentlich noch?

Nehmen wir an, du willst etwas lernen oder ein wirklich bedeutungsvolles Video anschauen. Du suchst auf YouTube – und wirst mit über 20 KI-generierten Varianten derselben Idee konfrontiert.

Warum passiert das?

  • KI macht Content-Erstellung schnell und billig.

  • SEO-Tricks bevorzugen nach wie vor Keyword-Stuffing und Masse.

  • Plattformen belohnen Klicks und Views – nicht Tiefe und Substanz.

Das Ergebnis?

Echte, wertvolle Inhalte sind schwerer zu finden.
Wenn die reine Menge das Ziel wird, leidet zwangsläufig die Qualität.

Noch schlimmer: Das Publikum gewöhnt sich an oberflächlichen Content – und genau das verstärkt den Teufelskreis.

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4. Ist Originalität tot im Zeitalter der generativen KI?

Noch nicht – aber sie hat es schwer.

Originalität hängt heute weniger vom Werkzeug ab, sondern von der Absicht hinter dem, was wir erschaffen.
KI kann originäre Arbeit unterstützen, doch wenn sie unsere kreative Intention ersetzt, wird das Ergebnis oberflächlich und leer.

Wie bleibt man im KI-übersättigten Umfeld originell?

  • Nutze KI als Werkzeug für deinen kreativen Prozess – nicht als Ersatz dafür.

  • Bringe menschliche Emotionen, Geschichten und Kontexte ein.

  • Teile deine eigene Stimme – nicht nur ein generiertes Ergebnis.

Originelle Inhalte schaffen es vielleicht nicht immer an die Spitze der Rankings –
aber wenn sie es tun, hinterlassen sie Eindruck. Tiefer. Nachhaltiger. Echter.


5. Ist SEO noch die Lösung – oder längst Teil des Problems?

Früher bedeutete SEO, Inhalte so zu optimieren, dass Suchmaschinen sie verstehen konnten.
Heute ist es oft ein Schlachtfeld aus KI-Blogspam, gekauften Backlinks und sogenannten „Content-Farmen“.

Doch echtes SEO funktioniert immer noch – wenn es zielgerichtet betrieben wird.

So optimierst du ethisch:

  • Setze auf echte Keywords – und auf echte Antworten.

  • Vermeide generische KI-Texte – schreibe Beiträge, die Menschen lesen wollen.

  • Strukturiere deinen Content klar und übersichtlich (wie in diesem Beitrag 😉).

  • Pflege und aktualisiere Inhalte regelmäßig und aufrichtig.

SEO ist nicht kaputt – aber es leidet unter der gleichen Übersättigung wie der Rest des Internets.

Vielleicht brauchen wir keine besseren Algorithmen – sondern bessere Absichten.


6. Wie bringt man seine Stimme in diesem Sturm zum Ausdruck?

Das ist wohl die entscheidende Frage.

Wenn du ein kleiner Creator, Künstler oder Unternehmer bist –
wie durchbrichst du die Mauer aus generiertem Content?

Was du tun kannst:

  • Baue Gemeinschaften auf – keine bloßen Follower-Zahlen.

  • Mische Formate: Videos, Blogs, Newsletter, Social Media – und auch Offline.

  • Erzähle echte Geschichten. Teile auch deine Herausforderungen. Sei transparent.

Beständigkeit schlägt Viralität – auf lange Sicht.

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7. Bedeutet mehr Content auch mehr Kreativität? Oder einfach nur… mehr?

Die unbequeme Wahrheit: Menge ist nicht gleich Kreativität.

Wir verwechseln Output mit Inspiration.
Doch Kreativität misst sich nicht in Gigabytes, sondern in Verbindung, Risiko und Resonanz.

Stell dir selbst ein paar Fragen:

  • Hat das, was ich teile, echte Bedeutung?

  • Bin ich stolz auf diese Arbeit?

  • Würde ich das konsumieren, wenn es von jemand anderem käme?

Wenn du diese Fragen mit „Nein“ beantwortest,
dann ist es vielleicht an der Zeit, weniger zu erschaffen – aber dafür mit mehr Tiefe.


8. Wohin führt das alles? Ein Plädoyer für bewusste Kreation

Was also ist die Lösung?

Es gibt kein Patentrezept – aber es gibt einen besseren Ansatz:

  • Nutze KI wie einen Pinsel – nicht wie den Maler.

  • Setze Absicht über Klickzahlen.

  • Erlaube dir, langsamer zu arbeiten – wenn das zu besserer Qualität führt.

  • Unterstütze echte, originelle Creator.

  • Erschaffe mit Kontext – nicht nur mit Bequemlichkeit.

Wir können die digitale Flut nicht aufhalten –
aber wir können lernen, darin zu schwimmen. Oder sie sogar mitzugestalten.


Mehr Fragen als Antworten

Während KI immer weiter voranschreitet und Content-Erstellung zunehmend automatisiert wird,
müssen wir nicht nur über das Was, sondern auch über das Warum unserer Arbeit nachdenken.

Lassen wir diesen Beitrag mit ein paar offenen Fragen enden:

  • Kann Originalität in einer algorithmusgesteuerten Welt überleben?

  • Belohnt das Internet wirklich gute Inhalte – oder nur gut optimierte?

  • Werden sich Menschen wieder nach echtem, menschlichem Ausdruck sehnen?

  • Gibt es noch Raum für rohes, unperfektes, aber bedeutungsvolles Schaffen?

  • Können wir den Fokus von Aufmerksamkeit zurück zur Intention lenken?

Und vor allem:
Sind wir noch die Schöpfer – oder nur noch die Kuratoren dessen, was uns die KI liefert?


Hinweis: Die in diesem Beitrag verwendeten Bilder wurden mit KI generiert.

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Mit der Zeit hoffe ich, meine Verpflichtungen besser zu managen, um mich mehr auf diese Seite, meine Gedanken, Erfahrungen und neuesten Designs konzentrieren zu können.

In letzter Zeit arbeite ich viel intensiver mit Affinity Designer, und das hat meinen Workflow grundlegend verändert.
Nach fast einem Jahr mit dem Tool möchte ich bald einen ausführlichen Beitrag dazu schreiben – über das Gute, das Frustrierende und alles dazwischen. Bleib dran.